Credicore Pfandhaus Insolvenz

CREDICORE PFANDHAUS GMBH: wo ist das Geld aus der Anleihe hin?


Helge Petersen, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht:

CREDICORE PFANDHAUS GMBH: wo ist das Geld aus der Anleihe hin?


Mein Name ist Helge Petersen von der Anwaltskanzlei Petersen & Collegen.

Als Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und mit einem engagierten Team haben wir in der Vergangenheit erfolgreich Kapitalanleger unterstützt und insgesamt etwa 180 Millionen Euro aus Anlagen, die in Schieflage geraten sind, zurückholen können.

Die CREDICORE PFANDHAUS GMBH hat im Dezember 2023 Insolvenz angemeldet.

Ich habe mir die Umstände genau angeschaut und bin der Meinung, dass es dabei nicht mir rechten Dingen zugegangen sein kann. Ich sage Ihnen in diesem langen Artikel, warum ich zu diesem Schluss komme.


Vorab:
Für Anleger, die in die Anleihen investiert haben, ist es jetzt entscheidend, ihre Ansprüche bestmöglich zu sichern.

Trotz der Insolvenz der Gesellschaft sehe ich grundsätzlich eine ganze Zahl von zusätzlichen Haftungsgegnern, z. B. Gründungsgesellschafter, Vertrieb, deliktische Haftung einzelner Personen, etc.

Die Insolvenz der Gesellschaft wäre damit nicht automatisch das Ende von durchsetzbaren Ansprüchen.

Dies schließt auch die Einreichung von Ansprüchen als Geschädigter im Rahmen eines möglichen Strafverfahrens mit ein.

Bei einer gründlichen Analyse der Geschäftspraktiken des Pfandhauses CREDICORE PFANDHAUS GMBH sind mir und meinem Team signifikante Unstimmigkeiten aufgefallen.

Diese betreffen insbesondere den Zeitrahmen der Kapitalbeschaffung sowie die Darstellungen der wirtschaftlichen Situation durch den Geschäftsführer, Herrn Karl-Miguel Meyer.

Lassen Sie uns mit einem Blick auf die Bilanz des Jahres 2021 beginnen:
Hier verzeichnete das Unternehmen eine Bilanzsumme von leicht über 3 Millionen Euro. Auffällig dabei war ein Fehlbetrag von etwa 361.000 Euro, der nicht durch Eigenkapital gedeckt war. Gemäß des Lageberichts entstand dieser durch die Kosten einer Anleiheemission, deren Erträge erst im Jahr 2022 realisiert wurden.

In derselben Bilanz fielen die Posten der Forderungen aus Pfandgeldern mit rund 1,26 Millionen Euro und die liquiden Mittel mit etwa 1,3 Millionen Euro auf.

Betreffend das Jahr 2022 verzeichnet der im Jahr 2022 erstelle Lagebericht der Bilanz 2021 die Platzierung von Anleihen im Wert von 12,5 Millionen Euro.

Der Zwischenabschluss zum 31. März 2023 offenbart eine Bilanzsumme von 11,99 Millionen Euro, wobei die Position „Fertige Erzeugnisse und Waren“ mit circa 2,8 Millionen Euro Fragen aufwirft.

Zudem erscheint die Position „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ mit 7,34 Millionen Euro. Sind dies ausgereichte Pfanddarlehen und wenn ja, warum werden sie nicht als solche in der Bilanz benannt? Ferner wird ein Jahresüberschuss von etwa 500.000 Euro ausgewiesen.

Auffällig ist, dass der Geschäftsführer der CREDICORE PFANDHAUS GMBH, Karl-Miguel Meyer, in seinen Aussagen gegenüber dem Fachmagazin „Anleihenfinder“ stets eine positive Geschäftsentwicklung betonte.

So wurde am 12. Juni 2023 durch EQS News gemeldet, dass das Pfandhaus ein starkes zweites Quartal und ein deutlich positives Ergebnis für 2023 erwarte, einschließlich eines Rekordquartalsergebnisses von 498 Tausend Euro zum 31. März 2023 und gesicherten Finanzmitteln für die anstehende Zinszahlung der 8%-Pfandhaus-Anleihe.

Doch überraschenderweise kam es im November 2023 scheinbar zu einem dramatischen Einbruch.

Am 14. November 2023 meldete CREDICORE, dass die für den 16. November fällige Zinszahlung aus tatsächlichen Gründen derzeit nicht geleistet werden könne. Es wurde angegeben, dass das Unternehmen ein nicht näher spezifiziertes „Anlagevermögen“ erwirtschaftet habe, das für den Betrieb des Pfandhauses weder notwendig noch hilfreich sei, und man beabsichtige, dieses Vermögen zu bewerten und zu veräußern, um die ausstehenden Zinsen zu bezahlen.

Wer hat dieses Anlagevermögen angeschafft und mit dem Geld der Anleihegläubiger bezahlt? An wen wurden solche Gelder gezahlt?

Diese Entwicklungen werfen ernsthafte Fragen auf: Was ist zwischen März und November 2023 passiert, dass die Zinszahlungen nicht mehr geleistet werden können, obwohl diese zuvor als gesichert dargestellt wurden?

Sind die unklaren Positionen in der Bilanz, wie „Fertige Erzeugnisse und Waren“, womöglich nicht ausgelöste Pfänder, die in die Bücher aufgenommen wurden?

Sind die hohen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vielleicht nicht mehr werthaltig?

Es scheint, dass CREDICORE PFANDHAUS GMBH möglicherweise Anlegergelder für Handelswaren ausgegeben hat, die ihren Wert nicht halten.

Eventuell stehen ausgereichten Pfanddarlehen keine werthaltigen Pfänder gegenüber, denn ansonsten wäre die Insolvenzanmeldung wohl nicht notwendig gewesen.

Ohne Einblick in die genauen Bücher kann ich nur Vermutungen anstellen, doch die Anzeichen deuten darauf hin, dass das Vermögen des Unternehmens innerhalb weniger Monate erheblich geschrumpft sein muss.

Und das könnte bedeuten, dass Ihr Geld nicht weg ist, sondern es in andere Taschen gelangt sein könnte.

Für Anleger, die in die Anleihen investiert haben, ist es nun entscheidend, ihre Ansprüche bestmöglich zu sichern.

Trotz der Insolvenz der Gesellschaft sehe ich grundsätzlich eine ganze Zahl von zusätzlichen Haftungsgegnern, z. B. Gründungsgesellschafter, Vertrieb, deliktische Haftung einzelner Personen, etc. Die Insolvenz der Gesellschaft wäre damit nicht automatisch das Ende von durchsetzbaren Ansprüchen.

Dies schließt auch die Einreichung von Ansprüchen als Geschädigter im Rahmen eines möglichen Strafverfahrens mit ein.

Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um im Rahmen eines Erstgespräches unverbindlich und kostenfrei Ihre Unterlagen zu prüfen und Ihnen Ihre die sich daraus ableitbaren Ansprüche zu erläutern.


Mit freundlichen Grüßen


Helge Petersen,
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht

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